PCOS Awareness Month: Interview mit Hormoncoach Julia und Mama Sandy
- Merci Maman
- Personalisierte Schmuckstücke Blog
- 21.09.2021
- 386views
Das polyzystisches Ovarialsyndrom, kurz PCO-Syndrom, ist die am häufigsten auftretende Hormonstörung bei Frauen. Etwa jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter leidet an der Erkrankung (Quelle: ndr.de). Bei den meisten Betroffenen entsteht PCOS schon in der Pubertät, tritt aber erst später mit verschiedenen Symptomen in Erscheinung. Hormoncoach Julia Schultz hat uns kurz erklärt, wie genau die Erkrankung aussieht.
Was ist PCOS?
Bei einer PCOS-Erkrankung kann man im Ultraschall erkennen, dass es viele, deswegen „poly“, Zysten an den Eierstöcken gibt. Diese Zysten sind eigentlich nur die Follikel, die ein bisschen stecken bleiben in den Eierstöcken. Der Name ist eigentlich irreführend, da diese polyzystischen Ovarien nicht nur beim PCO-Syndrom vorkommen, sondern auch bei anderen Hormonstörungen auftreten können.
Was genau haben nun die Hormone mit der Erkrankung zu tun?
PCOS ist eine Hormondysbalance, die Hormone sind also etwas aus dem Gleichgewicht geraten. Ganz besonders geht es hier um die männlichen Hormone, die bei den betroffenen Frauen meist im Überschuss produziert werden und auch teilweise mit den Zysten zusammenhängen oder eng in Verbindung stehen.
Mit welchen Symptomen äußerst sich die Erkrankung?
Symptome, die auftreten können, sind unter anderem Akne, Haarausfall, verstärkter Haarwuchs wie es für Männer typisch ist, aber auch Gewichtsprobleme, unerfüllter Kinderwunsch, und das Ausbleiben der Periode.
Was genau rätst du Betroffenen als Hormoncoach?
Ganz wichtig ist, dass Betroffene vor allem mit ihrem Lebensstil und ihrer Ernährung sehr viel für sich und gegen das PCO-Syndrom tun können. Da möchte ich die Frauen wirklich bestärken, das zu tun.
Wenn ihr mehr von Julia zu dem Thema erfahren wollt, schaut auf ihrem Instagram Account @juliaschultz.coaching und auf ihrem Hormonblog vorbei. Danke für deine Antworten liebe Julia!
Interview mit Mama Sandy
Zum PCOS Awareness Month im September haben wir mit Mama Sandy gesprochen. Sie hat uns erzählt, wie sie ihre Diagnose bekam und was ihr geholfen hat, mit der Krankheit umzugehen.
Hallo liebe Sandy, willkommen! Könntest du damit beginnen uns zu erzählen, wer du bist?
Hallo, ich bin Sandy. Ich bin 31 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern.
Bei dir wurde das PCO-Syndrom diagnostiziert. Wie hat man die Krankheit entdeckt?
Nachdem ich nach Absetzen der Pille keinen regelmäßigen Zyklus hatte, ließ ich mich zunächst von meiner Gynäkologin untersuchen. Diese stellte zuerst keine Auffälligkeit fest. Es folgte eine starke Gewichtszunahme. Ich ließ mich daraufhin auf eine Erkrankung der Schilddrüse untersuchen. Mein Hausarzt, der bei mir Hashimoto diagnostizierte, äußerte die Vermutung, dass ich auch das PCO-Syndrom habe. Denn dieses Syndrom tritt häufig in Kombination mit Schilddrüsenerkrankungen auf. Letztendlich wurde die Erkrankung dann durch mehrere Untersuchungen bei einem Endokrinologen erkannt.
Hast du vorher schon einmal vom PCO-Syndrom gehört?
Tatsächlich habe ich erst kurz vor meiner eigenen Diagnose von dem PCO-Syndrom gehört, nachdem es bei einer Freundin entdeckt wurde.
Meine größte Angst war es, vielleicht keine Kinder bekommen zu können.
Wie hast du dich nach der Diagnose gefühlt? Welche Ängste haben dich begleitet?
Meine größte Angst war es, vielleicht keine Kinder bekommen zu können. Ich hatte zu dem Zeitpunkt einen Kinderwunsch, der dann erst einmal unerfüllt blieb. Die Diagnose an sich fühlte sich aber befreiend an. Nachdem ich Symptome wie Gesichtsbehaarung, Haarausfall und unkontrollierte Gewichtszunahmen hatte, wusste ich endlich, woran es lag.
Welche Auswirkungen hat die Erkrankung für dich?
Ich muss mich mit dieser Erkrankung und ihren Symptomen arrangieren. Ich muss sehr streng auf meine Ernährung achten und Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, um die Gewichtszunahmen zu begrenzen. Das PCO-Syndrom bestimmt meinen Alltag. Dazu gehört es auch, dass ich jeden Tag die dadurch entstandene Gesichtsbehaarung entferne.
Was hat dir in schwierigen Momenten geholfen?
Mir hat es sehr geholfen, mich mit anderen betroffenen Frauen auszutauschen und meine Gedanken loszuwerden. Ich habe auf YouTube über meinen damit verbundenen unerfüllten Kinderwunsch gebloggt. Ich konnte daher gut mit Abonnenten über die Erkrankung kommunizieren und mir dadurch auch einige Informationen aneignen.
Schwanger werden mit PCOS
Wie hat PCOS deinen Wunsch, Mama zu werden, beeinflusst?
Ich hatte zunächst viel zu lange unregelmäßige Zyklen. Dazu hatte ich keinerlei Eisprünge. Nach zwei Jahren gingen mein Mann und ich dann in die Kinderwunschklinik. Ich musste mich Hormonbehandlungen unterziehen. Wir hatten drei negative Versuche. Die Hormonbehandlungen sind körperlich wie auch psychisch eine Herausforderung. Es gibt durchaus Nebenwirkungen. Nach dem letzten Versuch wurde ich dann im Folgezyklus mit meinem ersten Kind schwanger. Wir haben über drei Jahre auf unser erstes Wunder gewartet. Die Schwangerschaft war nicht ganz unbeschwert, denn ich hatte zwei Mal Blutungen, die risikobehaftet waren. Ich hatte große Sorge um mein Ungeborenes, denn das PCO-Syndrom bringt auch leider ein höheres Risiko für Fehlgeburten mit sich.
Was würdest du Frauen mit auf den Weg geben wollen, die selbst am PCO-Snydrom erkrankt sind und einen Kinderwunsch haben?
Ich würde mir Gleichgesinnte suchen, damit man nicht so allein mit seinen Gefühlen ist. Ebenfalls würde ich nicht zu lange warten, um medizinische Hilfe zu suchen. Viele scheuen sich davor in eine Kinderwunschklinik zu gehen.
Warum brauchen wir einen PCOS Awareness Month?
Leider wissen nicht viele vom PCOS, obwohl es eine weit verbreitete Erkrankung ist. Man kämpft lange mit Diagnosen und trifft oft auf Ärzte, die sich mit den Besonderheiten dieser Erkrankung nicht auskennen. Ebenfalls entgegnet das Umfeld einem oft mit Missverständnis. Je mehr Aufklärung wir betreiben, desto mehr Verständnis kann Betroffenen entgegengebracht werden.
Vielen Dank für das Interview, liebe Sandy!
Seit 2017 ist Sandy Mama von ihrer Tochter, 2020 kam ihr kleiner Sohn auf die Welt. Auf ihrem Youtube Kanal Herzenswunsch und auf ihrem Instagramprofil teilt sie ihre Geschichte vom Kinderwunsch mit PCOS mit ihrer Community. Schaut gern einmal vorbei!
Merci Maman fertigt personalisierten Schmuck mit deiner persönlichen Wunschbotschaft.
Du möchtest keine Neuigkeiten von Merci Maman mehr verpassen? Melde dich hier zu unserem Newsletter an.